Freitag, 18. August 2017

Blogtour Also nachm Regenbogen um sechs Uhr abends


Herzlich Willkommen nachm Regenbogen um sechs Uhr abends 

Heute starten wir eine kleine Blogtour zu dem Roman ...also nachm Regenbogen um sechs Uhr abends von Victoria Suffrage


*Buchdaten*

136 Seiten

Taschenbuch 9,80€

eBook 1,99€

ISBN: 978-3740731250



Klappentext

"Melde gehorsamst, ich bin blöd, Herr Oberlajtnant." ... meint Paul, knapp an die achtzig, mit Sonnenschein im Herzen und manchmal auch im Kopf. Obwohl das Leben ein Arschloch ist. Muss ja weitergehen, irgendwie. Seine Frau Lissy ist gestorben, wartet auf ihn "nachm Regenbogen um sechs Uhr abends". Und die 43-jährige Tochter schreit. Fast immer. Besonders, wenn Nuschi nicht da ist, das Katzenviech.
Könnte er aushalten, gäbe es nicht die teuflische Nachbarin. Oder ist sie der siebenköpfige Drache? Wenigstens ist da Alex, sein Winnetou und Altenpfleger mit Hingabe und Humor.
Dann ist Nuschi weg und es bleiben nur noch zwei Tage, bis Alex für immer gehen will.
Paul und Alex machen sich auf. Mit einer Kühltasche. Eine Abschiedsreise nach Prag zur Moldau?
Unterwegs lernen sie einen Tschechen kennen, den falschen "Gott".
Wird es die letzte Reise sein? Weiß Vojtech die Antwort auf alle Fragen, und welches Geheimnis bedrückt Alex?



Lieblingszitate

"Es sind nur Raum und Zeit, die uns trennen. Eine kleine Weile sind wir nur bloß halb zusammen, eine kleine Weile." - Halb zusammen? Das ist mehr als gar nicht.

Gut, ganz am Anfang, ich glaube 1968, gab es schon Getuschel. Ich war gerade neunundzwanzig geworden und Lissy bereits neununddreißig. Uns hat das nie gestört. Warum sollte es auch, Liebe kennt kein Alter. Die Zeiten waren nur anders, nicht wie heute, wo jeder lieben kann, wen er will.

»Stirbt es sich denn leichter, wenn man nicht allein ist?« Während ich meine Frage stelle, denke ich selbst über eine Antwort nach. [...]
»Ich weiß es nicht. Viele Bewohner wünschen sich, dass sie nicht allein sind, wenn sie ihre letzte Reise antreten. Das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber ich fühle es so. Die Menschen werden wieder zu Kindern, die zurück zur Natur gehen. Und bei der Geburt ist doch auch eine Hebamme dabei. Warum also nicht beim Tod?«

Lieblingszitate der Autorin Victoria Suffrage


"Verdammte Knochen. Ich kann nachzählen, ob noch alle da sind, muss nur überlegen, wo es mir überall wehtut. Brauche ich aber nicht, wer sollte mir schon einen Knochen wegnehmen. Die sind genauso alt und morsch wie der Kirschbaum im Vorgarten, auf dem die Nuschi so gern liegt."

" »Herr Riemenschneider …«
»Ich komme schon, erst muss ich meine Freundin im Schrank verstecken.«
Ich kann das Lachen des Pflegers hören, während ich zur Wohnungstür schlurfe."

Lieblingszitat von Sonja und Victoria


"Das Futter ist im Schrank direkt über dem Napf, so kann ich es mir leicht merken. Je näher ich komme, desto schneller bewegt sich Nuschis Schwanz. Sie ist so verfressen. Ich will sie nicht beleidigen, aber eine gute Mäusejägerin kann sie nicht sein.
»Gleich, Nuschi, ich bin ja schon da.«"



Leseprobe

" Da sitzt jemand mitten im Wohnzimmer. Direkt unterm Kirschbaum, der in voller Blüte steht und den Sommer verkündet. Ich kneife die Augen zusammen und trotze der blendenden Sonne. Es ist meine Frau, es ist Lissy. Ich erkenne es an den Zehen, die unter ihrem Rock hervorblitzen. Wie Krokodilzähne.

»Erinnerst du dich an unser Gespräch? Weißt du, wie spät es ist?«

Ihre Frage kommt unerwartet und ich suche nach einer Uhr. Das ist absurd. Meine Lissy ist hier und ich suche nach einer Uhr. Ich will zu ihr hin, sie in die Arme schließen. Warum finde ich eigentlich den Kirschbaum nicht absurd?

Oh, Lissy ist zu mir gekommen, sitzt jetzt vor mir und hat den Kopf erwartungsvoll in meine Richtung gedreht. Ihre Lippen bewegen sich tonlos und hauchen mir Erinnerung ein.

»Liebes, wenn wir dann nicht mehr genug Atem haben, meinst du, wir gehen zusammen?«

Lissy wiegt den Kopf und verzieht ihren Mund zu einem Schmunzeln. Ich möchte ihr gern einen Kuss geben, aber dann kann sie mir nicht antworten. Wahrscheinlich ist das auch unschicklich in unserem Alter.

»Ach, Paulchen, mein Herz. Was sind das für trübe Gedanken? Sicher gehen wir zusammen.« Sie greift nach meiner Hand und dreht dabei das Gesicht weg. War das eine Träne in ihrem Auge? Nur im linken Auge?

»Mein Liebes.« Ich drücke Lissys Hand, bevor ich sie sanft näher ziehe. Die Hand und Lissy. »Weißt du, ich kann mir nicht vorstellen, nur eine Minute ohne dich zu sein. Aber …« Wie soll ich jetzt weiterreden, das Unaussprechliche sagen? Lissy schaut mich an, ich sehe an ihrem Blick, dass sie es schon längst weiß, meine Worte, die ich noch suche, zusammengefügt und erraten hat. Trotzdem weicht sie mir nicht aus. Sie wartet, dass die Frage aus meinem Mund kommt.

»Aber was wird dann mit Ela? Kommt sie mit uns mit?« Ich kann sie nicht länger ansehen, weiß, wie sehr ich mich mit meinen Gedanken versündige. Unsere Hände sind fest verschmolzen und Lissy drückt meine Hand stärker. Das hilft gegen das Schweigen, das seit meiner Frage den Raum füllt.

»Einer von uns wird bei Ela bleiben und bringt sie später mit. Es sind nur Raum und Zeit, die uns trennen. Eine kleine Weile sind wir bloß halb zusammen, eine kleine Weile.«

Halb zusammen? Das ist mehr als gar nicht. So ist sie immer, meine Lissy, seit ich sie liebe. Sie weiß alle Antworten, ohne dass ich die Fragen kenne.

»Aber wie sollen wir uns dann finden?« Es gelingt mir nicht, meiner Stimme einen gleichgültigen Klang zu geben. Nicht heute. Vielleicht wäre es mir gestern gelungen, als wir noch nicht im Krankenhaus waren und die Tatsache noch eine Bedrohung, von Hoffnungsfäden umsponnen. Als es ›ein paar Wochen, vielleicht auch Monate‹ noch nicht gab. Dabei muss ich doch jetzt stark sein für Lissy und nicht so ein Jammerlappen. Ich traue mich ja noch nicht einmal, ihr in die Augen zu schauen.

Sie lacht. Wieso lacht sie denn jetzt? »Nachm Regenbogen um sechs Uhr abends?«

»Was meinst du, Lissy?« Ich verstehe nicht, was sie so erheitert, verstehe ihre Antwort nicht.

»Hach, Paul, Jesusmaria, Himmelherrgott, ich erschieß Sie, Sie Vieh, Sie Rind, Sie Ochs, Sie Idiot, Sie. Sind Sie so blöd?« Lissy lacht weiter und bekommt sich gar nicht mehr ein. Die achtundachtzig Jahre sind aus ihrem Gesicht verschwunden und kriechen mit Lissys Heiterkeit unter meine Haut, Millimeter für Millimeter, und ich schaue dabei zu.

Endlich fällt es mir ein, wie konnte ich das nur vergessen! Schwejk. Ich darf mir jetzt nicht anmerken lassen, dass es mir nicht gleich eingefallen ist. Sonst macht sich Lissy noch Sorgen, sie meint zu oft, dass ich vergesslich bin. Knoblauch soll ich essen, sagt sie immer. Oder Kräuter, deren Namen ich mir nun wirklich nicht merken kann. Meinen Underberg lässt sie nicht gelten, deshalb trinke ich den lieber heimlich. Immer nachmittags um drei Uhr hole ich mir ein Fläschchen aus dem Versteck hinter dem Plattenspieler.

»Melde gehorsamst, ich bin blöd, Herr Oberlajtnant.« Ich lache auch, so gut ich kann. »Das ist ein guter Plan, Lissy. Ein sehr, sehr guter Plan. Nachm Regenbogen. Um sechs Uhr abends. Lissy …«"



Gewinnspiel



Beantworte die tägliche Tagesfrage in den Kommentaren des jeweiligen Beitrages und verrate uns das gefundene Lösungwort. (Das Lösungswort ergibt sich aus allen in den Beiträgen markierten Buchstaben) bis 23.08.2017 um 23:59 Uhr in einer E-Mail an gewinnspiel@booktraveler.de mit dem Betreff "Regenbogen".


Tagesfrage:


Wie möchtet ihr gerne euren Lebensabend verbringen?


Blogtourplan

18.08. Buchvorstellung bei Die Bücherfreaks

19.08. Demenz, Alter, ... bei Büchertraum

20.08. hinterm Regenbogen bei sandystraumwelt

21.08. Leichtigkeit und tiefsinniger Humor bei Buchreisender

9 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag,

    hm, selbst bestimmt im eigenen Haus zu wohnen und wenn möglich bitte mit meinem, lieben Mann.

    So sähe mein mein persönlicher Lebensabend aus...

    LG..Karin..

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  2. Hallo,

    meinen persönlichen Lebensabend wünsche ich mir im Kreise jener, die mir lieb sind, die mich in meinem Leben auch in schwierigen Zeiten begleitet haben. Ich möchte noch Anteil haben an den Dingen, die auch ihnen wichtig sind und ich möchte Bücher um mich haben.

    Lieben Gruß
    Enya

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  3. Hey :)

    Am liebsten mit meinem Partner...in.einem haus...mit garten...schön gemütlich...hobbies ausüben...reisen...und hoffentlich gesund sein 😍

    Liebe grüße Carina

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. Hallo zusammen,

    ich wünsche mir munter und gesund zu sein. Am besten irgendwo wo´s warm ist ;-)

    Liebe Grüße
    Sabine

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  6. Mit meiner Tochter zusammen und das Gesund und Munter und Fitt und ohne Körperliche und Geistige Einschränkungen!

    Gerne weiter auch hier mein Glück für ein Print versuche da ich keine ebooks mag und sie auch nicht lesen kann...

    VLG Jenny

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  7. Hallo, toller Beitrag.
    Meinen Lebensabend würde ich gern mit meinen Lieben verbringen.
    LG

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  8. Hallo,

    ich würde ihn gerne zu Hause ganz entspannt verbringen und hin und wieder mal verreisen... so richtig Gedanken habe ich mir aber darüber noch nicht gemacht ;)

    LG

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  9. Hallo,
    hoffentlich gesund und fit und mit meinen Lieben gemeinsam alt werden und viel reisen, keine materiellen Mängel.

    LG, Jutta

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